18.09.2015 Triacastela

Die Hälfte in doppelter Hinsicht

Den Tag haben wir heute mit einem spanischen Frühstück beim Sonnenaufgang begonnen. Dann ging es mit der gleichen Steigung,  wie es gestern aufgehört hatte, heute Morgen weiter bergauf. Die Sicht war klar und wunderschön. Leider auch kalt. Nach ein paar Kilometern kamen wir nach O’Cebreiro. Ein sehr schönes Dörfchen. Dort wollten wir eigentlich nach alter Planung übernachten. In der Kirche haben wir unsere Andacht nachgeholt. Nach ein bisschen Weg kamen wir an eine vollbeschriebene Steintafel, den Grenzstein.  Wir waren in Galizien angekommen. Die Landschaft war jetzt nicht mehr so gebirgig, dennoch schön. Doch nach tagelangem Laufen in derselben Botanik wünscht man sich fast ein bisschen Abwechslung. Die Abwechslung bekamen wir von einigen Hunden. Bei der nächsten Rast, an einem kleinen Imbiss, lernten wir sie kennen. 3 Hunde mit Stimmungsschwankungen.  Mal mochten sie sich, mal nicht. Während sie sich beäugten, erholten wir uns, denn wir hatten die Hälfte unserer Strecke geschafft. Die vom Tag und die insgesamt. Nur noch weniger als 150km trennen uns von Santiago de Compostella. Auch von unseren Lauftagen ist die Hälfte schon rum. Mit neuer Energie brachen wir auf. Einer der Hunde begleitete uns bis zur nächsten Pause, lief zwischen uns her und freute sich. Auch andere Pilger hatten das Vergnügen, Stöcke werfen zu dürfen. Im nächsten Dorf fand er dann Freunde und blieb dort. Auch wir waren fast da. Bergab unterhielten wir uns mit einem Österreicher und einem Schweizer, der sozusagen vor seiner Haustür losgelaufen ist. Am 17. Juni in der Schweiz. Und in 5 Tagen will er in Santiago ankommen. Er ist 69 Jahre alt! Das können wir natürlich nicht toppen. Trotzdem sind wir froh, dass wir keine 30km mehr laufen. Wir genießen die Landschaft, die gute Luft und ein deutsches Restaurant. Die Sonne wärmt uns den Rücken und wir sind froh, hier zu sein. (Noomi Thormann und Corvin Drößler aus Triacastela, Galizien.)

Kommentar schreiben

Kommentare: 1
  • #1

    Anke Bachmann (Samstag, 19 September 2015 17:14)

    Ihr Lieben, aus dem regnerischen Neuruppin Grüße ich euch herzlich. Toll, dass Ihr alle gesund seid und Eure Ziele erreicht habt. Ich habe Markus Schütte ein schönes Lied geschickt, vielleicht habt Ihr Zeit und Lust es zu singen. Ich habe es gestern Abend gehört und fand es sehr schön. Genießt Eure Gemeinschft! Ganz liebe Grüße , Eure Anke Bachmann